Deutet es nicht auf etwas grundlegend tragisches in unserer Art hin, wenn wir versuchen, jeden Augenblick mit Trivialität zu füllen, nur um das Gespräch mit der fremden Stimme im eigenen Körper zu vermeiden? Und ist es nicht faszinierend, dass wir ein gesamtes Leben auf einer angenommenen Identität aufbauen, einer schillernden, brüchigen Illusion, die der Tod binnen weniger Momente zerschlägt?
Weltenasche
vorgestern ging ich von der arbeit nach hause kam vom schloss den berg herunter mein fahrrad schiebend einer passantin mit hund das zweite mal in einer woche begegnend an der mir auffiel, dass sie jung und allein mich auf dem waldspazierweg keines blickes würdigend den kräftigen hund aber aufmerksam beiseite nehmend der hund mich statt ihrer anblickend mich um so mehr auf sie aufmerksam machte da ihre aufmerksamkeit ganz solipsistisch dem hund und nur dem hund galt sie wahrscheinlich das gegenteil von dem bezweckte was sie beabsichtigte schwer zu sagen was obwohl es mir klar vor meinen durch vorurteile gefilterten geistigen augen lag ich dachte nicht denken darüber obwohl der menschzumensch-magnetismus der trivialen begegnung auf meinem romantischen heimweg etwas obszön-verklärendes gab