„Der, so sich zum Tier macht, befreit sich von dem Leid, ein Mensch zu sein.“ | 25
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Meine Jugend war lange Zeit von unbunten Farben durchzogen; wirkte wie eine Farbfeldmalerei, in welcher homogene, schwarz und graulich gefüllte Felder dominierten.
Doch all das änderte sich mit dem Eintritt einer kleinen Künstlerin in mein Leben.
Sie verstand es mit dem ihr geschenkten Talent umzugehen wie keine andere und so verwandelte sie das starre, dunkle Farbenspiel, was ich bis dahin meine Jugend nannte, mit mehreren liebevollen, geschickten Pinselschwüngen in ein farbenfrohes Meisterwerk.
by Weltenasche.
Das stille Wort auf meiner Zunge
der warme Klang in deinem Ohr
ungesprochen;
ruht in den Lungen
was einst in Liebe trat hervor.
Verlor mich doch so häufig
in der Röte deiner Wangen
geboren zarter Worte
gehüllt;
in Sehnsucht und Verlangen.
Doch schon lange schweigen sie
still, gefesselt;
Nacht um Nacht
leben nun in Fantasie
die nur noch im Traum erwacht.
by Weltenasche.
In Stille war entstanden
Nacht für Nacht vereint
Lippen, die verstanden
in einem Herz das nicht mehr weint.
Es war zu schön um wahr zu sein
bedigungloser Traum
empfunden warmer Sonnenschein
am Herzen aufzutauen.
Nur uns war er geboren
folgend leisem Ruf
ratlos schien verloren
was einst noch Trauer schuf;
Denn sie konnte nicht mehr sein
denn ich war zu abgelenkt
in einen Herzen nicht allein
was ich bei Nacht verschenkt.
by Weltenasche.
Die wundersame Melodie,
die in den Winden lebt.
Der flüsternde Regen,
der auf meiner Haut vergeht.
Die wärmende Sonne,
die morgendlich in meinem Gesicht erwacht
und jeder zauberhafte Stern
in dunkelster Nacht.
by Weltenasche.
In letzter Zeit, da sucht mich die Sehnsucht nach Zweisamkeit und Verlangen in Form eines nächtlichen Liebesbriefs heim. Ich werde nie darum vergessen, wie ich früher Nacht um Nacht an Gedichten geschrieben habe, um diese am nächsten Tag auf eine Reise zu senden, deren Ziel mein Herz nur zu gut kannte. Es ist schon interessant, was der Schein des Mondes durch ein kleines Dachfenster anrichten kann, wenn er im richtigen Winkel auf Papier und Tinte trifft und sich dabei in kleinsten Tränen bricht.
Weltenasche.
Augen so unergründlich
und tief wie das Meer
die Iriden gräulich
faszinieren mich sehr.
Verstohlene Blicke
lassen nicht mehr ab
Erwiderung suchend
blicke ich hinab.
Ergriffen von Angst
sehe ins Leere
das Herz gefüllt
mit unträglicher Schwere.
Verspürend dem Wandel
der gräulichen Augen
ihr leuchtend Gemüt
wird Ängste mir rauben.
Befreit mich so dieser
wie auch farbloser Sicht
die Augen sind dunkel
die Welt ist es nicht.
by Weltenasche.
Wie ermüdend ist doch des Tages Angesicht. So nichtssagend, gehaltlos, repetitiv; Ein Ausbruch scheint nicht möglich. Einzig der Himmel, der die ganze Welt bespannt, zeigt kleinste Neigungen des Wandels, doch auch sie verlernte ich zu spüren. Was bleibt ist eine farblose Welt in welcher Gefühle nicht mehr als Nuancen, nur marginalste Abweichungen eines trostlosen Grautons, darstellen.
Weltenasche
Es war einmal ein Herz
Ein Herz welches wehmütig klagte,
welches hoffnungsvoll wagte
und sich bei Nacht unlösbares fragte.
Ein Herz, welches zuvor vereint,
welches abendlich weint
und sich bei Nacht so fremd erscheint.
Ein Herz, welches sehnsüchtig schwelgt,
welches langsam verwelkt
und sich bei Nacht in Atem hält.
Ein Herz, einst wohnhaft in deiner Hand,
welche eines Nachts verschwand
und zurückließ,
was nie mehr zu sich fand.
- by Weltenasche.
In letzter Zeit ist es still in mir geworden. Wenn ich zu mir spreche und in mein Inneres höre, so vernehme ich nur noch selten eine leise Resonanz, meist bleibt sie aus. Ein Unbehagen von Körper und Geist wirkt bedrückend, wie Gestein auf meinem Rücken. Lässt Muskeln ermüden und Gedanken schweifen; Ohne Hoffnung auf Rückkehr. Die einstige Feinfühligkeit meiner Fingerspitzen ist vergangen und die Farbenfrohheit meiner Augen getrübt. Die Welt um mich herum scheint grau geworden und was heute noch von bunten Blicken geborgen, liegt spätestens morgen unter gräulichen Mantel verborgen. Der Winter, er ist gekommen; Und mit ihm die Taubheit meines Herzens.
Weltenasche
Einst
in stiller Nacht
versunken,
fand ich müde
und ganz trunken
Deine Hand
auf meiner vor
und es war
als ich den Schmerz verlor.
Deine Berührung
sie wärmte wie ein Sonnenschein
und dein Herzschlag
er schien nur mein zu sein.
Beruhigt und befreit
verfolgte ich den Rhythmus deines Atems,
dem ich immer wieder lauschte
während meines Wartens;
auf Träume, die ich längst erlebte,
wenn mein Herz an deinem bebte.
Diese Nähe
ließ mich Geborgenheit kennen
fühlte sich an
wie durch nichts zu trennen.
Und nicht nur sie
wünschte endlos zu sein
denn die Liebe
ließ sie damit nicht allein.
- by Weltenasche.
Lange Nächte
voller Gedanken
an dunkle Augen
und schwarzes Haar.
Es ähnelt dem Himmel
wie der einst dem Herzen
früher umnebelt
doch lange klar;
von Schmerzen und Sorgen
das Herz damals hart
durch Liebe der Lippen
die Küsse so zart.
Befreiten sie es
aus kaltem Befangen
und entfachten im Innern
tiefes Verlangen.
Mit anderen Reizen
entflohen der Not
fand es die Liebe
im Morgenrot.
- by Weltenasche.
Die Zeit sie ist vergangen
und Wünsche wurden wahr
das Herz, es mag verlangen
wenn der Kopf auch nicht ganz klar.
Die Begierde stets konstant
mit starren Blick grad aus
fremd was einst bekannt
füllt nun mein Herz voll aus.
Ich war es leid zu trauern
und dem Neide nach zu geben
so errichtete ich Mauern
doch falsch war mein Bestreben.
Sie trennten nur noch weiter
was längst schon seiden hing
die Angst vermehrte heiter
bevor sie zu Boden ging.
Mit lauten Knall verlor sie
die zu lang bestrittene Schlacht
und neben meiner Furcht
fielen auch die Mauern jener Nacht.
- by Weltenasche.
Dunkelheit umfinstert
was einstig hell noch war
erobert, gar umnachtet
was früher mal so klar.
Entspringt ihr bald ein Nebel
von düsterer Gestalt
ein Durchblick gar unmöglich
man sieht nur Baum, nicht Wald.
Es bleibt die Frage übrig:
Was bestärkt sie dieser Macht
wenn sie in ihrem Treiben
nicht mehr als Leiden schafft?
Die Antwort, die kennt keiner
ein jeder drückt sich sehr
denn wer ihr einst entkommen
der scheut nur Rückkehr mehr.
- by Weltenasche.
Und sie wandert wieder
im Verlierer, wie im Sieger,
die, die noch zu jedem sprach,
ließ sich auch in mir schon nieder.
Als des Menschen Herz zerbrach
und sie damals zu ihm sprach
wollte stets nach Tröstung suchen
wenn sie tief im Innern stach.
Doch vergeblich war mein Suchen
nach ihrem deutlich Rufen
Gefangen dieser Mauer
wollt’ sie ein letztes mal besuchen.
Doch niemals schlafend wandert Trauer
legt sich jagend auf die Lauer
Und wartet dort, im Regenschauer,
und wartet dort, im Regenschauer.
- by Weltenasche.
Die Tage längst vergangen
vom Winde fort geweht
die Liebe mag verlangen
dass sie niemals vergeht.
Auf Ewig und für immer
das sagten wir uns zwei
und sprachen uns sogleich
von all der Trauer frei.
Verlernten doch zu sprechen
ich weiß es nicht zu sagen
als würde in mir brechen
was niemals war zu tragen.
Ich gab es ab an dich
hinfort von meinem Körper
ein letztes mal Herz sprich
die ungeliebten Wörter.
- by Weltenasche.
Dein Weg
er wird nie einsam sein
was deines war
das ist auch mein
geworden schon
durch unser Finden
getragen Wort
auf schnellen Winden.
Verstanden nur
an einem Ort
versiegelt liegt
des Herzens Wort.
- by Weltenasche.
Ein elegantes Dunkel kleidete den Himmel, als die große Kirchturmuhr erst viermal und dann dreimal schlug. Es war in einem Moment reinster Stille, als mein Blick in die nebelige Ferne einer noch schlafenden Welt wanderte und mich denken ließ, wie sehr ich diese Ruhe doch schätze, die mir im Alltag zunehmend fehlte. Für einen Augenblick entzog sich dieser Moment der Alltäglichkeit und ich fragte mich, ob er denn so besonders war oder ob es sonst meine vertrauten Blicke sind, welche allen anderen Momenten ihrer Besonderheit berauben.
Weltenasche
Und gerade schmerzen die Gedanken sehr,
weil sie wieder in mir keimt
und sich im Innern eint
Zusammenschließt aus Angst und Frust
entgegen aller Liebeslust.
Weil Tränen salzig und auch kalt
ganz ungebremst und ohne Halt
die Wangen längst ihr Eigen nennen
und sie sogleich hinunter rennen;
Immer wachsend in der Zahl
als hätten sie gar keine Wahl
fallen sie - zum Boden tiefer
springen ab - von meinem Kiefer.
Um dort leise zu zerspringen
in das eigen Meer zu dringen
das nun wächst auf lange Dauer
unterstützt durch meine Trauer.
- by Weltenasche.
So unschuldig, ahnungslos lag sie da, dass Wehmut mich ergriff, als sanft ein Finger über ihre Bauchseite strich. Verheißungsvoll knisternd, sich wehrt wider ihres Süßsein. Nackt liegt die Schönheit auf enthülltem Bett. Zitternder Hände fährt ein Finger über sie. Erhabene Kühle auf der heißen Zunge, schmilzt die ihre in mich hinein. Stiehlt Raum und Zeit und bittet alles zu verklären. An den Lippen weint sie meine dunklen Tränen.
Weltenasche
Deutet es nicht auf etwas grundlegend tragisches in unserer Art hin, wenn wir versuchen, jeden Augenblick mit Trivialität zu füllen, nur um das Gespräch mit der fremden Stimme im eigenen Körper zu vermeiden? Und ist es nicht faszinierend, dass wir ein gesamtes Leben auf einer angenommenen Identität aufbauen, einer schillernden, brüchigen Illusion, die der Tod binnen weniger Momente zerschlägt?
Weltenasche
Und doch, obwohl sie niemand sieht
wie der Mensch, der sie hasst und hält
die Einsamkeit ist nicht allein in dieser Welt
wenn auch ein jeder vor ihr flieht;
Aber, wer kennt sie schon
wenn jedes Auge sich verschließt
und außer Trauer
nur noch Hass im Blute fließt?
Ein jeder, der jemals hat geliebt;
ein jeder, der sein Herz noch von sich gibt.
Denn Einsamkeit ist Liebe
in blutsverwandter Form
Liebe ist die Rose
Einsamkeit ihr Dorn.
- by Weltenasche.
„Nachtfalter“ v. Max Dauthendey.